Herr Pampel, mit dem Südbaden-Derby gegen Freiburg in eigener Halle startet am Samstag die Rückrunde. Wie läuft die Vorbereitung?
Leider nicht so gut. Wir wollten nach der Weihnachtspause wieder mit dem Training beginnen und hatten trotz zwei- und dreifacher Impfung von allen einen positiven Corona-Fall. Natürlich haben wir danach sofort das Training ausgesetzt, obwohl vor allem die dreifachgeimpften hätten weitermachen können. In diesem Punkt sind wir bewusst vorsichtiger als es die aktuelle Regelung erlaubt. Die Gesundheit geht aber ganz klar vor. Glücklicherweise hat sich kein weiterer Spieler infiziert.
Das ist aber gerade in der Vorbereitung ein herber Rückschlag.
Auf jeden Fall. Es wird für uns sehr schwierig, für das erste Spiel gegen Freiburg fit zu werden. Anfang der Woche haben wir begonnen, wieder in Zweierteams zu trainieren. Mal schauen, was bis zum Spiel noch möglich ist. Wir bleiben natürlich vorsichtig und testen alle vor jedem Training.

In der Vorrunde hatten Sie einige Ausfälle. Sind wieder alle Spieler an Bord und fit?
Die meisten Blessuren sind ausgeheilt. Aktuell habe ich keine Krankmeldung. Aber es ist natürlich ein schwieriger Grat aktuell. Es wird keine einfache Rückrunde werden.
Trotz der personellen Probleme haben Sie nach 13 Spielen 27 Punkte erspielt und sind im vorderen Tabellenfeld. Auf Spitzenreiter Karlsruhe haben Sie sieben Punkte Rückstand. Dahinter geht es aber momentan um Platz zwei für Sie. Mit welchem Ziel gehen Sie in die Rückrunde?
Ganz ehrlich: An erster Stelle steht die Gesundheit jedes einzelnen. Wir werden keine Risiken eingehen. Notfalls verlieren wir eben ein paar Spiele mehr. Durch die doch sehr gute Vorrunde haben wir uns etwas Luft verschafft, dass wir diesbezüglich keinen Druck haben. Natürlich habe ich mir eine Vorgabe gegeben, aber die Tabelle ist zunächst einmal zweitrangig.

Und wie wäre die Vorgabe?
Ich habe schon vor der Saison gesagt, dass ich zufrieden bin, wenn wir im Schnitt 1,5 Punkte pro Spiel holen. Da lagen wir mit 27 aus 13 Partien in der Vorrunde locker drüber. Ich hoffe, dass wir in der Rückrunde noch einmal etwa 20 Punkte drauflegen können.
Auf was wird es im technisch taktischen Bereich ankommen?
Das wichtigste ist, dass wir es schaffen müssen in Schwung zu kommen. Individuelle Vorgaben habe ich keine gemacht. Natürlich kommt es auf Aufschlag und Annahme an, keine Frage. Wenn wir unsere Leistung, die wir teilweise in der ersten Hälfte der Saison gezeigt haben, abrufen, wäre schon viel geschafft.
Vor der Saison gab es einen doch recht großen Personalwechsel. Wie gut ist das Team in der Vorrunde zusammengewachsen?
Es macht mir riesigen Spaß, mit den Spielern zu arbeiten. Die Neuen haben sich sehr gut akklimatisiert und sich gut integriert. Das Team, das ich übernommen habe, als ich in Mimmenhausen angefangen habe, war natürlich außergewöhnlich. Die meisten haben seit der Jugend zusammengespielt, so etwas gibt es in der 2. Liga eigentlich nicht.
Auch in dieser Saison sorgt Corona für einen immensen Mehraufwand in der Organisation. Wie stemmen Sie das Ganze?
Das Team um das Team liefert eine unglaubliche Arbeit ab. Es ist teilweise schon unfassbar, was da geleistet wird. Ohne die zahlreichen Helfer wäre das Abenteuer 2. Liga in Mimmenhausen nicht realisierbar, das muss allen klar sein. Die Arbeit im Umfeld der Mannschaft ist unglaublich intensiv – vor allem auch wegen Corona. Die Liste der Helfer zu jedem einzelnen Spiel ist um ein Vielfaches länger als die Liste des Teams auf dem Spielberichtsbogen. Es wird aktuell doppelt so viel gearbeitet und nur ein Bruchteil eingenommen, das ist manchmal schon frustrierend.

In der Vorrunde durften Zuschauer in die Halle. Wird das in der Rückrunde auch so bleiben?
Das hoffen wir natürlich. Allerdings liegt diese Entscheidung nicht in unserer Hand.
Sie haben mit dem Fanclub „Black Wall“ vor allem in den Heimspielen eine lautstarke Unterstützung. Siege werden auch immer mit den Fans gefeiert. Wie wichtig sind die Fans für Sie?
Sie sind extrem wichtig. Wir haben mit der „Black Wall“ sicherlich eines der lautesten Fanclubs in der 2. Liga. Selbst manche Erstligisten würden sich solche Fans wünschen. Allerdings leidet auch der Fanclub extrem unter den aktuellen Bedingungen. Es ist, als würde das Herz der „Black Wall“ attackiert werden, denn das Trommeln und Singen macht mit Abstand und Mundschutz nur halb so viel Spaß. Umso höher ist der Einsatz unserer Fans zu bewerten.
Die Fragen stellte Reiner JäckleChristian Pampel
Der 212-fache Volleyball-Nationalspieler und Volleyballer des Jahres 2003 wurde vier Mal deutscher Meister und vier Mal deutscher Pokalsieger. Zudem gewann er den nationalen Titel in Italien und in Katar. Er spielte in seiner Profi-Zeit in Deutschland, Italien, Griechenland, Russland, Südkorea und in Katar. Seit 2017 ist er Spielertrainer beim TSV Mimmenhausen. Der Diagonalspieler ist 42 Jahre alt und lebt mit seiner Familie in Meersburg. Seine Frau Barbara ist maßgeblich in der weiblichen Nachwuchsarbeit des TSV Mimmenhausen tätig.
Die Heimspiele
Samstag, 15. Januar, 20 Uhr
TSV Mimmenhausen – FT 1844 Freiburg
Sonntag, 30. Januar, 15 Uhr
TSV Mimmenhausen – VC Dresden
Samstag, 12. Februar, 20 Uhr
TSV Mimmenhausen – Baden Volleys SSC Karlsruhe
Freitag, 11. März, 20 Uhr
VfB Friedrichshafen II – TSV Mimmenhausen
Samstag, 12. März, 20 Uhr
TSV Mimmenhausen – SV Schwaig
Sonntag, 27. März, 16 Uhr
TSV Mimmenhausen – TuS Kriftel
Samstag, 23. April, 19 Uhr
TSV Mimmenhausen – TV/DJK Hammelburg
Weitere Informationen zum Verein und zu den Livestreams der Heimspiele gibt es im Internet unter: