Allium ursinum: So heißt der Bärlauch im Fachjargon. Eine Legende sagt, dass sich Bären nach ihrem Winterschlaf regelrecht auf das Kraut gestürzt haben, um ihre leeren Vitaminspeicher aufzufüllen und damit ihren Stoffwechsel wieder in Schwung zu bringen. Das lauchartige Gewächs hat vor allem durch seinen Geschmack und Geruch nach Knoblauch sehr viele Namen bekommen: Knoblauchspinat, Hundsknoblauch, Ramsen, Waldknoblauch, Waldherre und Rinsenknoblauch sind nur ein paar davon. Allerdings hat der Bärlauch den großen Vorteil, dass man davon keine Knoblauchfahne bekommt.

Superfood
Heute hat sich der Begriff von Superfood immer mehr etabliert. Dazu zählt mit Sicherheit auch der Bärlauch, denn er steckt voller Vitalstoffe, ist ideal gegen Müdigkeit, stärkt das Immunsystem und ist gut für den Darm. Zudem ist er reich an ätherischen Ölen, Vitamin C, Sulfiden, den Mineralstoffen Magnesium und Eisen und hat auch noch Spuren des ansonsten im Knoblauch angesiedelten Allicin, das sowohl entzündungshemmend als auch antibiotisch ist. Dies ist auch dafür verantwortlich, dass der Bärlauch nach Knoblauch riecht.
Herkunft
Bärlauch ist ein Lauchgewächs und verwandt mit Zwiebeln und Knoblauch. Er wächst ausschließlich wild in großen Teilen Europas. Auch am Bodensee gibt es sehr viel Bärlauch. Das saftig grüne Kraut breitet sich sehr früh im Jahr wie eine Decke auf Waldböden aus. So entstand auch der Name Waldknoblauch. Zu finden ist Bärlauch in krautreichen, schattigen und nährstoffreichen Laub- und Mischwäldern sowie auf Wiesen, an Bachläufen und Auwäldern.

Geschmack
Wer durch Wälder läuft, in denen Bärlauch wächst, dem sticht regelrecht ein auffälliger Knoblauchgeruch in die Nase. Er riecht allerdings nicht nur so. Auch im Geschmack kommt der Bärlauch dem Knoblauch sehr nahe. Allerdings ist er viel milder und hat nicht so eine Schärfe. Dadurch bleibt der für manche unangenehme Knoblauch-Geruch aus. Die Erntezeit beginnt in der Regel Anfang März und geht bis zur Blüte im April und Mai.
Verwechslungsgefahr
Wer Bärlauch selber sammeln möchte, sollte sich im Vorfeld gut informieren, denn vor allem die jungen Blätter ähneln doch den Blättern von Maiglöckchen und Herbstzeitlose – zwei giftige Pflanzen, um die man einen großen Bogen machen sollte, denn eine Verwechslung kann in schlimmsten Fall sogar tödlich sein. Die Blätter sind aber durchaus eindeutig zu bestimmen. Der deutlichste Hinweis ist der Geruch. Wenn man das Blatt zwischen den Fingern zerreibt, riecht das Blatt eindeutig nach Knoblauch. Außerdem hat ein Bärlauchstengel lediglich nur ein Blatt im Vergleich zu den giftigen Pendants.
Superfood Bärlauch
Immunstärkung: Bärlauch enthält mehr Vitamin C als Orangen oder Paprika. Mit 75 mg pro 50 Gramm deckt das Kraut bereits 75 Prozent des Tagesbedarfs. Der hohe Gehalt an Vitamin C sowie die zusätzliche Kombination aus Eisen und Magnesium kommen dem Immunsystem sehr zugute und stärken die Abwehrkräfte.
Detox-Kraut: Mit 7,8 Gramm pro 100 Gramm enthält Bärlauch mehr Schwefelverbindungen als jede andere Pflanze. Klingt gefährlich, ist aber das Gegenteil. Die Sulfide können unter anderem die Leber sowie Stoffwechselvorgänge entlasten.
Verbessert Blutwerte: Doch nicht nur für die Entlastung der Organe sind Sulfide wie das Allicin hilfreich, sondern schaffen überschüssiges Cholesterin aus den Blutbahnen und optimieren den Blutdruck.
Entzündungshemmend: Das Allicin hat ebenfalls die Eigenschaft, entzündungshemmend und antibiotisch zu wirken. Dadurch kann der Bärlauch als „natürliches Antibiotikum“ gegen Bakterien- und Pilzinfektionen eingesetzt werden. Zerriebene Bärlauchblätter wurden früher sogar als Wundsalbe eingesetzt.
Schmerzlindernd & verdauungsfördernd: Bärlauch mildert dank seiner ätherischen Öle starke Bauchkrämpfe und Blähungen. Zudem regt es die Produktion von Verdauungssäften an.
Chlorophyll-Held: Die kräftige Grünfärbung verdankt das Kraut dem hohen Gehalt an Chlorophyll. Es enthält etwa 400 Milligramm in 100 Gramm. Dabei ist der Wert höher in den Maipflanzen als in den Frühblühern im März. Chlorophyll steigert die Aufnahme von Magnesium und Eisen und kann einem Magnesium- oder Eisenmangel sehr gut entgegenwirken. Sehr oft wird Chlorophyll daher in Kapselform als Nahrungsergänzung angeboten. Der Pflanzenfarbstoff ist zudem basisch und hält somit dein Säure-Basen-Haushalt in Balance.